Mein Jahr in Australien

Hallo meine Lieben,

Nun sind schon wieder zwei Wochen vergangen und es kommt mir vor wie nichts🙈

Die letzten zwei Wochen waren relativ entspannt. Es waren Schulferien. Also ja, die Kinder gehen eh nicht zur Schule, aber alle Aktivitäten wie Schwimmschule, Martial Arts und Tanzen sind weggefallen. Außer Gitarrenunterricht. Der hat stattgefunden. Und stellt euch vor, ich hatte auch meine allererste Gitarrenstunde. Es hat echt richtig Spaß gemacht und ich hab sogar schon ein paar Töne gelernt und weiß wie man das Kinderlied Twinkle Twinkle spielt😂

Letzte Woche Donnerstag ist dann meine Gastfamilie mit dem Caravan nach Melbourne gefahren, um den Caravan checken zu lassen. Sie wollten eigentlich nur zwei Tage weg und nachdem ich mich am Freitag mit einer Freundin treffen wollte, bin ich dann hier geblieben. Am Ende ist natürlich wieder alles anders gekommen als geplant😂

Statt den zwei Tagen die sie wegbleiben wollten, sind es dann doch fünf Tage geworden und meine Freundin Lily, mit der ich mich am Freitag treffen wollte, konnte leider doch nicht kommen, da ihr Vater positiv auf Corona getestet wurde. Aber man macht natürlich wie immer das beste aus der Sache. 

Also die fünf Tage mal für sich zu sein war eigentlich echt entspannt und ich hab einfach viel gelesen, Serie geschaut, mit den Hunden gekuschelt, Sport gemacht und viel telefoniert.

Das hat alles echt mal gut getan. Jeden Morgen und Abend die Hühner rauslassen, da hab ich mich echt wie so eine richtige Farmerin gefühlt. An einem Abend haben sich die Hühner statt in den Stall, einfach auf einen Ast auf dem Baum gesetzt. Das war vlt. witzig die da runter zu schubsen und danach hinterherzurennen und einzufangen. Also Anna meinte ja, abends seien die in so einer Starre und rennen somit eh nicht weg. Aber ich weiß ja nicht. Bei mir waren die wie so Hühnchen auf Speed. Nach einer halben Stunde hab ich dann echt aufgegeben und einfach gebetet, dass der Fuchs sie nicht holt. Und tatsächlich, sie haben überlebt.

Mit Lily hab ich dann am Freitag einfach telefoniert. Nachdem die Eltern meiner Gastmum nächste Woche für vier Wochen kommen, habe ich die Zeit sozusagen frei und Lily und ich haben für die vier Wochen eine Art Australienrundreise geplant. Von Melbourne über Sydney nach Brisbane, dann nach Cairns, dann nach Darwin und schließlich wieder zurück nach Melbourne. Das wird bestimmt ein richtiges Abenteuer und ich freue mich schon so riesig darauf. Also da werde ich bestimmt einiges zu erzählen haben☺️

Am zweiten Abend haben mich die Kinder über Annas Handy angerufen. Das war so süß. Sie haben mich gefragt wie es mir geht und was ich so mache und sich nochmal beschwert, warum ich denn nicht mitgekommen seie. Also es war echt richtig knuffig. 

Als sie dann schließlich nach fünf Tagen wieder kamen, wurde ich ganz fest in den Arm genommen und die Kinder haben mir gesagt, wie sehr sie mich vermisst haben und was sie alles an mir vermisst haben. Mit mir abends zu kuscheln, meine witzigen Wortwendungen manchmal, mein Frühstück und Luca hat mich an dem Tag noch mindestens vier mal gefragt ob ich kuscheln kommen kann. Also das hat mich echt sehr berührt.

Am selben Tag ging es jedoch schon gleich wieder an die Arbeit. Wir sind hoch auf den Berg gefahren und haben versucht, die Schafe einzutreiben, da am Tag darauf der Schlachter kommen sollte. Also sind wir mit dem Quad hoch gefahren und haben auf dem Weg nach oben gleich noch ein krankes Schaf mitgenommen. Dann haben wir die restlichen Schafe oben auf dem Berg gefunden und erstmal versucht sie mit dem Quad in Richtung Gehege zu drängen. Dann sind wir ausgestiegen und haben sie vorsichtig umkesselt und in das Gehege getrieben. Das kranke Schaf hat es tatsächlich irgendwie geschafft, auszubüchsen. Weit ist es allerdings nicht gekommen, da es leider einfach umgefallen ist am Gefälle. Somit hab ich zum ersten Mal ein Schaf getragen und zurück zum Gehege getragen. Das war ein echt interessanten Gefühl. Eben so richtig Farmer.

Allerdings haben wir am Ende nicht genug Schafe mit gelber Marke zusammengebracht, so dass wir dem Schlachter absagen mussten. Aber gut so richtig traurig war ich ehrlich gesagt nicht😂 Denn so haben wir am Ende die Tiere einfach wieder freigelassen.

Die restlichen Tage haben wir viel gespielt, viel aufgeräumt (Anna hatte ihr Aufräumfieber) und einfach noch die restliche Woche zusammen genossen, bevor ich dann für vier Wochen weggehe. 

Milo hatte am Donnerstag dann auch noch Geburtstag. Er hat sich eine Mülleimertorte gewünscht und somit haben wir alle zusammen den Biskuitteig erstmal gemacht. Dann gab es noch eine Buttercreme, die wir grün eingefärbt haben und als alle Kinder im Bett waren, haben Anna und ich versucht, ihn zu einem Mülleimer zu gestalten. Ich glaub ich hab noch nie so viel gelacht, wie an diesem Abend. Erstmal haben wir den Teig rechteckig ausgeschnitten, um die Mülleimerform zu bekommen. Dann haben wir immer schichtweise Teig und Buttercreme übereinandergeschichtet. Nur irgendwie war die Buttercreme zu weich und uns ist echt alles zusammengerutscht. Also eigentlich ist das ja nicht so lustig, aber irgendwie haben wir echt einfach nur so herzlich drüber gelacht. Wir haben dann versucht den Kuchen irgendwie zu retten und haben gefühlt alles nur noch schlimmer gemacht. Schließlich haben wir ihn dann erstmal in den Kühlschrank gestellt, damit die Buttercreme wiede kalt werden kann. Das war echt die beste Entscheidung. Denn als alles kalt war, konnten wir den Kuchen doch noch retten und alles hat gehalten. Dann haben wir noch den Raum schön geschmückt mit Luftballons und Geschenke eingepackt. 

Am nächsten Morgen gab es natürlich erstmal Kuchen und danach die Geschenke. Ein Fernrohr, eine Rakete, Gummistiefel und ganz viele Spiele. Die mussten wir natürlich alle erstmal ausprobieren. Außerdem hat Milo sich gewünscht mit seinem Papa jagen zu gehen und ein Reh zu schießen. Jedoch haben sie kein Reh gesehen. Die Rakete haben wir an dem Tag auch noch hochfliegen lassen und zum Schach spielen wurde ich auch gezwungen. Ist allerdings doch nicht so übel wie gedacht. 

Also meine letzten zwei Wochen waren echt richtig toll und ich freue mich jetzt wirklich mega auf die kommenden vier Wochen. Ihr könnt euch also in vier Wochen auf einen spannenden und ausführlichen Reisebericht freuen☺️